Ergotherapie in den Fachbereichen Neurologie und Geriatrie

Insbesondere in diesen beiden Fachbereichen können wir mit unseren ergotherapeutischen Maßnahmen die Wiederherstellung, Kompensation oder zumindest die Verbesserung eingeschränkter körperlicher sowie kognitiver Fähigkeiten und Funktionen unterstützen. Dabei greifen wir auf bewährte Konzepte und Methoden zurück - hier die wesentlichen:

Neurologie / Geriatrie:

Mentales Training und Spiegeltherapie

  • Bereits die Vorstellung gewisser Bewegungen oder das Beobachten von Bewegungen (z. B. einer von Sensibilitätsstörungen oder Lähmungen betroffenen Hand) bei gesunden Mitmenschen, löst Aktivität in den eigenen Hirnarealen aus. Dies stellt eine wichtige Grundlage im Rahmen der neuronalen Plastizität dar, damit verloren gegangene Körperfunktionen wiedererlangt bzw. verbessert werden können

  • Die Spiegeltherapie nutzt die Illusion des Spiegels. Es wird primär mit der nicht betroffenen Extremität vor dem Spiegel gearbeitet, wobei der visuelle Eindruck vermittelt wird, dass die Bewegung im Spiegel vom betroffenen Körperteil (z. B. einem paretischen Arm) ausgeht

Sturzprophylaxe

  • Stürze kommen bei älteren Menschen sehr häufig vor und sind oftmals der Anfang einer Abwärtsspirale

  • Sturzereignisse und Sturzangst führen zu Vermeidungshaltung. Die betroffene Person bewegt sich weniger, was den Muskelabbau beschleunigt; Alltagsaktivitäten werden vermieden und letztlich nimmt durch zunehmende Unsicherheit und muskuläre Schwäche auch das Sturzrisiko zu

  • Durch gezielte Übungen für das Gleichgewichtssystem und das Abstützen, wird die Sturzgefahr vermindert. Hinzu kommen Übungen zum Muskelaufbau

  • Sturzrisiken im Umfeld werden analysiert (z. B. Türschwellen, auf dem Boden befindliche Gegenstände, wie z. B. Stromkabel) und Gefahrenquellen (z. B. Teppiche, Läufer) ggf. reduziert

  • Der sachgerechte Umgang mit medizinischen Hilfsmitteln (z. B. Gehstock, Rollator) wird geübt bzw. an die Nutzung vorhandener Hilfsmittel erinnert

Das Bobath-Konzept

Das Bobath Konzept (benannt nach seinen Begründern Berta und Karel Bobath) bietet einen problemlösungsorientierten Zugang zur Befunderhebung und zur Behandlung von Menschen mit Störungen von Funktionsfähigkeit, Bewegung und Haltungskontrolle aufgrund einer Erkrankung oder Verletzung des zentralen Nervensystems.

Die Basis bildet das Verbessern der Haltungskontrolle und der selektiven Bewegungen mittels Fazilitation (IBITA 1996, Panturin 2001, Brock et al 2002, Raine 2006).

Die heutige Basis für das Bobath Konzept bilden ein aktuelles Wissen aus den Neurowissenschaften, insbesondere aus den Gebieten der motorischen Kontrolle und des motorischen Lernens, der neuralen und muskulären Plastizität, sowie der Biomechanik. Im Weiteren gründet das Konzept auf der Erfahrung von klinischen Experten und den Bedürfnissen und Erwartungen der Patienten (Sackett 2000). 

(http://www.ibitaswiss.ch/ibita/wer-sind-wir/bobath-konzept/index.php)

Im Fokus stehen Ihre persönlichen Ziele, Ihre individuellen Potenziale und Ihre Bedürfnisse.

Das Affolter Modell

Entwicklung beruht auf einer Interaktion zwischen Person und Umwelt. Das heißt, dass die Entwicklung einerseits durch die Aktivitäten der Person, andererseits durch andere Menschen und Geschehnisse (Umwelt) beeinflusst wird.

Das sogenannte Interaktionsgeschehen begleitet den Menschen sein ganzes Leben lang. Die Entwicklung von einfacheren zu komplexeren Leistungen bzw. Stufen beruht auf der Ausweitung der daraus gewonnenen (gespürten) Interaktionserfahrung.

Basierend auf dem Entwicklungsmodell unterstützt die Therapiemethode Menschen mit einer Wahrnehmungsproblematik in der gespürten Informationssuche und trägt damit zum Lösen alltäglicher Probleme bei. Die Zusammenarbeit mit Klienten und Angehörigen beruht dabei auf einer partnerschaftlichen Beziehung, in welcher Vertrauen wachsen und gepflegt werden soll.

(http://wahrnehmung.ch/affolter-modell)